Nach längerer Pause ist es wieder an der Zeit, Ihnen einen Überblick über die laufenden Projekte rund um die Festung zu geben. Wie schon in der Vergangenheit können wir nicht nur positives mitteilen, sondern müssen Ihnen leider auch von Zerstörungen und Fehlentscheidungen berichten  – obwohl man seit 2009 seitens der Verantwortlichen betonte „.. mit der Festung umsichtiger umzugehen…“
Den Worten müssen Taten folgen - konsequent! Dem ist, bei allem Respekt für die positiven Entwicklungen, nicht so, obwohl die Fakten immer bekannt sind und wir jedes Mal Jahre zuvor darauf aufmerksam machen und praxisorientierte Vorschläge unterbreiten ....
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Werk XVIII, östliche Bergfront:
Hier laufen seit einigen Wochen wieder die Renovierungsarbeiten an der Escarpenmauer die die Stadt im Rahmen des „Glacis-Park“ Konzept fortführt. Die handwerkliche Ausführung verdienst höchste Anerkennung – das Ergebnis ist sehr gut gelungen und sichert den Bestand, bei laufender Pflege (Entfernung z.B. Efeu), auf Jahre.
Über die Renovierungen hatten wir bereits  im April 2009 und im Dez. 2010 berichtet - Die Stadt Ulm ist hier auf dem richtigen Weg: Kontinuität ist das Zauberwort!


Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz
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Für die Sanierungsarbeiten am oben genannten Werk XVIII hat die Stadt Ulm von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Zuschuss in Höhe von 50.000,00€ erhalten. Der Presseartikel stammt von der Südwest-Presse.

Friedenspulvermagazin und Gebäude der Munitionsanstalt:
Das geplante Neubaugebiet am Kuhberg zwischen Egginger- und Grimmelfinger Weg ist vielen nur als Kleingartengebiet bekannt. Auf dem Gelände steht aber das Friedespulvermagazin IV (von 1890) sowie die sehr interessanten und in Ulm ebenfalls einmaligen Packmittelschuppen und Geschossmagazine der Munitionsanstalt aus dem Jahr 1901-13. In den aus Holz gebauten und mit einem Blechdach versehenen Schuppen wurden die Geschosse und Treibladungen vorbereitet. Im Kriegsfall wurde das Material in die sogenannten Kriegspulvermagazine, die sich in der Hauptumwallung befanden, verbracht. Von diesen existieren noch einige Magazine (vgl. Festungsbuch S. 338).

Wir fordern ausdrücklich die Erhaltung aller denkmalgeschützten Gebäude und verweisen auf die Einmaligkeit!! 

Der Presseartikel stammt von der Neu-Ulmer Zeitung, auf "google-maps" finden das Luftbild: großes Gebäude unten links = Friedespulvermagazin IV, oben rechts: Die 6 Schuppen)


Bastion 3:
Vor wenigen Tagen wurde damit begonnen, das Gelände für die bevorstehende Bebauung der NUWOG eben zu ziehen. Hier hatten wir schon vor Jahren auf das Bodendenkmal hingewiesen und mehrfach die Andeutung des Grundrisses gefordert. Es wäre ein leichtes gewesen, diese Chance zu nutzen und dem Neu-Ulmer Brückenkopf „seine fehlende Ecke zurück zu geben“. Die denkmalgeschützten Bauwerkreste hätte man in die Bebauung (z.B. Tiefhof) integrieren und den Grundriss nachbilden können.
Ergebnisse unserer Ausgrabung finden Sie hier


Die Proviantamtmagazine in Neu-Ulm
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Auch hier stehen die Chancen sehr schlecht die Gebäude als Solitär zu erhalten, weil man auch hier nicht auf unsere Einwände, die ebenfalls vor Jahren vorgetragen wurden, reagiert hat. Die Stadt Neu-Ulm vernichtet durch die erlaubte Integrierung (=Überbauung) der Magazine die letzten, zivil aussehenden Festungsgebäude ihrer Art. Unseren offenen Brief zu diesem unsinnigen und unüberlegten Vorhaben finden Sie hier - (vgl. Festungsbuch S. 334)


Caponniere 8, rechte Flankenbatterie
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Hier hat die Stadt Neu-Ulm die vorbildlichen Arbeiten zur Sicherung der Ziegelmauern fortgeführt und den Efeu beseitigen lassen. Die dann zum Vorschein gekommenen Mauerzerstörungen wurden sehr zeitnah repariert. Wir werden versuchen, auch hier die Stadt bei der Pflege zu unterstützen und rechtzeitig das frisch aufkommende Efeu beseitigen. Dies gelingt uns aufgrund der Größe der Gesamtanlage natürlich nicht überall und rechtzeitig - daher dürfen Sie uns gerne dabei unterstützen! Werden Sie Mitglied und helfen Sie uns das Denkmal vor dem Verfall zu bewahren!